Frage eins: nach welchem Prinzip arbeitet die Lösung?
Künstliche Intelligenz wird bisweilen als undurchschaubar verkauft. Doch Fakt ist: wer eine Lösung mit künstlicher Intelligenz baut, braucht einen Bauplan mit grundsätzlichen Annahmen, ohne die kann er keine Lösung bauen. Das ist für jeden andere Software auch so.
Daher: fragen Sie nach, wie die Lösung grundsätzlich funktioniert.
Welche Daten verarbeitet das System, woher kommen die Daten, und welche Ergebnisse liefert Ihnen die Lösung? Lassen Sie sich keineswegs mit „Geheimen Algorithmen“ abspeisen. Wie kommt das System grundsätzlich zu den Ergebnissen, die es liefert? Und: wie hat der Anbieter das System entwickelt, mit welchen Trainingsdaten?
Diese Fragen sind wichtig, denn Sie möchten nachvollziehen, was Sie kaufen. Der Verweis des Anbieters, dass es sich um ein Betriebsgeheimnis handelt, sollte Sie nicht beeindrucken.
Wenn Sie in eine Lösung investieren, wollen Sie auch wissen, was Sie kaufen.
Frage zwei: haben Sie es mit Qualität zu tun?
In der Personalauswahl sehen wir leider sehr fragwürdige Lösungen - Gesichtserkennung, Stimmanalyse, abenteuerliche Verfahren, die nichts mit einer sauberen Auswahl und deren Qualitätskriterien zu tun haben.
Daher: Fragen Sie bei Lösungen zur Personalauswahl nach, wie der Anbieter die Qualitätskriterien der Eignungsdiagnostik anwendet. Hat er der Anbieter von diesen grundsätzlichen Qualitätskriterien noch nichts gehört, ist es Zeit, sich zu verabschieden.
Oder würden Sie einem Arzt trauen, der, von Anatomie unbeleckt, Ihr Herz im Knie vermutet?
Seien Sie kritisch gegenüber Forschungen, die der Anbieter selbst durchgeführt hat. Dass es irgendwelche Zusammenhänge bzw. Korrelationen gibt, heißt nicht, dass die Lösung vertretbar ist.
Frage drei: wer finanzierte die Entwicklung - und sie sieht das Geschäftsmodell aus?
Fragen Sie nach, wie der Anbieter sein Geld verdient. Wer hat die Entwicklung der Lösung finanziert, und wie erzielt der Anbieter seinen Umsatz? Das sollten Sie wissen. Die Entwicklung von Lösungen mit künstlicher Intelligenz ist teuer; viele Unternehmen können das nicht alleine stemmen. Wer mit entwickelt hat, hat auch Einfluss auf die Technologie.
Fragen zum Entwicklungsweg sollte der Anbieter immer beantworten.
Frage vier: was geschieht mit den Daten?
Im HR-Bereich ist der Datenschutz überaus heikel - Sie haben mit überaus sensiblen Personendaten wie Leistungseinschätzungen, Beurteilungen, aber auch Erkrankungen oder Lebenslaufdaten zu tun. In Deutschland gilt die Datenschutzgrundverordnung, die den Umgang mit Daten regelt. Die ist keine Option, sondern Gesetz.
Sie müssen daher wissen: welche Daten erhebt der Anbieter, und wo verarbeitet er sie?
Um das zu fragen, müssen Sie kein IT-Profi sein. Fakt ist, dass außerhalb Deutschlands und erst recht außerhalb der EU ein teilweise deutlich anderer Umgang mit Daten zulässig ist.
Weitere Fragen? - Fragen Sie nach - oder fragen Sie mich:
Regina Bergdolt, bergdolt@digital-fit-machen.de, Telefon 0621 828 4798.