Neben den Fähigkeiten braucht es Voraussetzungen, um “gut” zu führen: man muss es wollen, man sollte es können (oder lernen) und den Freiraum haben, Führung auszuüben.
Beginnen wir mit dem einem unterschätzten Punkt: Führung “dürfen”.
Ein Mitarbeiter wird sinnvollerweise von einer einzigen Führungskraft geführt.
Das heißt: wenn Sie eine Ebene aufbauen, sollten Sie den neuen Führungskräften auch die Führung überlassen. Nichts schwächt eine neue Führungskraft mehr als der eigene Chef, der “hineinregiert”, so dass bei den Mitarbeitern widersprüchliche Botschaften ankommen (“Wer führt mich jetzt eigentlich”?).
Das bedeutet nicht, dass Sie neue Führungskräfte nicht unterstützen sollten. Ihr Job ist dann, Führungskräfte zu führen und nicht mehr, selbst im Tagesgeschäft auf die Mitarbeiter einzuwirken.
So banal es klingt, es ist entscheidend: Führung “wollen”. Der beste Experte ist oft nicht die beste Führungskraft. Wer in Führung geht, sollte wissen: der Arbeitsalltag ändert sich deutlich.
- Je nach Größe des Teams, das er führt, geht der Anteil der Fachtätigkeiten zurück. Es ist nicht sinnvoll, trotzdem “genauso gut” bleiben zu wollen wie die Mitarbeiter, sondern:
- An Stelle vieler Fachaufgaben treten die Führungsaufgaben: für Struktur sorgen, Ziele vereinbaren, Mitarbeiter fördern, beurteilen und auswählen. Es gilt, sich darin Kompetenzen anzueignen; eine neue Lernphase beginnt.
- Führung heißt auch, Themen und Entscheidungen zu vertreten, die Mitarbeiter nicht immer gut finden werden; auch kritisches Feedback gehört dazu.
- Wer bisher “der Beliebteste” war, kann zwar respektiert bleiben, wird aber auch “unbequeme” Situationen durchstehen.
Das will nicht jeder.