Menschen mit hoher Verträglichkeit verhalten sich verständig und empathisch; sie unterstützen andere und verhalten sich einfühlend; sie gehen davon aus, dass sie auch selbst auf Unterstützung stoßen, was durchaus nicht immer so ist. Wer hohe Werte bei der “Verträglichkeit” hat, ist eher bereit nachzugeben und verhält sich kooperativ.
Menschen mit niedrigerer “Verträglichkeit” verhalten sich eher kompetitiv als kooperativ – platt ausgedrückt: sie lassen sich weniger auf ein gemeinsames Vorgehen ein, sondern treten eher in den Wettbewerber mit anderen, meist, um dann zu gewinnen – eben “kompetitiv”.
Im täglichen Umgang in einer Organisation schadet Verträglichkeit sicher nicht, da sie das Miteinander leichter macht. Man merkt das deutlich im Umgang, an der Unternehmenskultur – selbst in einer Branche kann der Umgang in verschiedenen Unternehmen deutlich variieren.
Viele Mitarbeiter beklagen einen rüden Ton, den Jörg Schindler in seinem Buch “Die Rüpel-Republik: Warum sind wir so unsozial?” treffend beschreibt (Fischer Scherz Verlag 2012).
Doch es gibt auch Rollen und Situationen, in denen Verträglichkeit nicht zum Erfolg führt – wenn es zum Beispiel darum geht, die Interessen des Unternehmens gegen harte Gegner zu verteidigen oder Ressourcen zu sichern.
Es bringt ein Unternehmen weiter, wenn beide Qualitäten im Unternehmen zur Verfügung stehen. Wenig konstruktiv ist es, verträgliche Verhaltensweisen abzuwerten – ein O-Ton aus einem Unternehmen:
“Unser Umgangston? – Wir sind hier nicht im Mädchenpensionat!”
Und sonst… Gute Umgangsformen sind immer “unbezahlbar” und das Aushängeschild jeder Organisation.